Der Guss der neuen Glocke für die Kapelle in Dörfla erfolgte am 4.6.2020 um 15:00 Uhr in Innsbruck.
Der Glockenguss ist der spannendste und auch erlebnisreichste Arbeitsschritt bei der Herstellung von Glocken. Für das Gelingen des Glockengusses ist präzise Handwerksarbeit und eine gute Organisation Voraussetzung. Es ist üblich, dass unter Anwesenheit des Auftraggebers ein gemeinsames Gebet für das Gelingen des Gusses gesprochen und ein Lied angestimmt wird. 50 Interessierte aus Gössendorf und Fernitz hatten sich bereits für einen diesbezüglichen 2-tägigen Ausflug nach Innsbruck angemeldet, Bus, Hotel und ein umfangreiches Rahmenprogramm waren organisiert. Aufgrund der Corona-Situation musste der Ausflug leider abgesagt werden. Seniorchef Peter Grassmayr wird vorort ein Gebet sprechen. Nachstehend finden Sie die für die Feier vom Obmann der Kapellengemeinschaft Dörfla, Gerhard Wolf und DI Viktor Sailer verfassten Worte.
Aufgrund der Corona-Situation musste auch das für 5.7.2020 vorgesehene Kapellenfest und somit auch die Glockenweihe mit feierlichem Aufzug auf 27.6.2021 verschoben werden.
Vor 30 Jahren gründeten Menschen in der Nähe von Graz infolge einer Grundstückschenkung die Kapellengemeinschaft Dörfla, um eine Kapelle zu errichten und zu betreiben.
1993 wurde diese Kapelle mit dem Namen Maria, Mutter Jesu und dem Patrozinium Mariä Heimsuchung eingeweiht. Seitdem fanden viele Gottesdienste, Andachten, Feste und Begegnungen statt. Täglich 3x läutete die bereits seit 1952 im Ort verwendete Glocke, welche gute Dienste leistete, jedoch klanglich über keine hohe Qualität verfügt.
Die Aufgabe eines Glockenklanges ist es auf etwas aufmerksam zu machen. So informiert eine Kapellenglocke insbesondere wie spät es ist, verkündet eine Messfeier oder Andacht. Sie weist darauf hin, dass im Ort jemand verstorben ist, erinnert uns an Gott und lädt uns ein inne zu halten. Für viele Menschen ist dies etwas Besonderes, Wertvolles, ein Stück Heimat. Die Kapellengemeinschaft Dörfla möchte diese Funktion mit einer klangvolleren neuen Glocke noch stärker zum Ausdruck bringen.
Auf einer 1921 geweihten Vorgängerglocke stand "Heil, Herz Jesu, wir vertrauen auf dich". Unter anderem davon inspiriert wurde unter breiter Beteiligung der Bevölkerung für die neue Glocke ein Bildnis von Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm und darunter der Text "Segne diesen Ort und alle, die hier wohnen – wir vertrauen dir" ausgewählt.
Vertrauen ist eine wichtige Voraussetzung für ein gelingendes Leben, jedes Einzelnen und jeder Gemeinschaft. "Wir vertrauen dir" lädt ein, auf den Dreifaltigen Gott der Christen, auf die Fürsprache Marias bei diesem Gott, auf die Menschen in unserem Dorf zu vertrauen. Neben Gott und Maria kann bzw. soll auch jeder von uns Segen für diesen Ort sein, indem er/sie sich so verhält, dass Vertrauen entsteht.
Möge der Klang dieser neuen Glocke wie eine wunderbare Musik wirken, die alle die sie hören, an den Text auf der Glocke erinnern und einladen
- Gott, Maria und den Mitmenschen zu vertrauen,
- dankbar für das Leben und die Gemeinschaft zu sein,
- im Glauben Vertrauen, Geborgenheit, Hoffnung zu finden,
- auf die Kraft der Liebe, Freude und des Friedens zu setzen,
- an die Verstorbenen zu denken und Trost in der Auferstehung zu suchen!
Mögen alle Erwartungen an die neue Glocke in den Guss einfließen und so ein wertvolles Vermächtnis für unsere aber auch künftigen Generationen sein! Möge der Guss gelingen! Darum bitten und darauf vertrauen wir.
